Wer seine Gotteskindschaft nicht erkennt (das Erbe), der verspürt einen Mangel. Der möchte gerne haben, was der Andere hat. Gier, Hab-Gier entsteht aus einem Gefühl des Mangels. Wir erkennen unsere Gottgleichheit nicht: wir sind doch schon alles – was sollte da noch fehlen? Was sollten wir da noch verlangen?
Jesus ist nicht der, der teilen wird: er wird das Erbe nicht teilen. Der Mensch soll nicht unvollkommen sein. Vor Gott zählt der Glaube. Das Erbe teilen, das hieße mangelnder Glaube, mangelndes Vertrauen. Ich muss mich selbst mit meinem Wissen, mit meiner Geschicklichkeit etc. um mich kümmern. Nicht der Vater sorgt für mich, ich sorge für mich selbst. Der Reiche ist der, der schon geteilt ist. Der Reiche hat hier eine gute Ernte. Aber es ist die Ernte, die aus dem geteilten Erbe kommt. Diese Ernte macht nicht satt, macht nicht glücklich. Sie bringt kein Leben. Der Reiche kommt nicht durch das Nadelöhr.
Vor Gott ist man arm. Das geteilte Erbe heißt, die Gotteskindschaft aufzugeben. Jede Entwicklung, jede Forschung ist geteiltes Erbe.
Körper und Seele sind wie Brüder. Wie Kain und Abel. Wie Jakob und Esau. Sie stehen immer in einer Auseinandersetzung – und sie gehen dann verschiedene Wege.