Burn Out

Veröffentlicht am 6. Mai 2022 um 11:14

Vielleicht ist ein Symptom unserer Zeit ein sogenanntes „burnout“: ausgebrannt sein, hohl sein. Die Leere in der Mitte lässt sich nicht mit irgendetwas füllen. Eigentlich ist das burnout ein Ruf nach Inhalt, nach Ganzheit, nach wahrer Speise. Im burnout zeigt sich eine Art Hunger. Hunger nach dem, was wirklich satt macht.

Im Evangelium vom 3. Sonntag der Osterzeit heißt es, dass Jesus am Ufer steht (Joh 21,1-19). Er kommt uns bis an die äußerste Grenze entgegen und wartet.

Es kommt zum Durchbruch, wenn der Priester in uns das Lebende aus der Zeit Gott näherbringt (korban = das Opfer). Der Priester führt die Dinge der Zeit an die Grenze, an den Altar. Dafür müssen wir das Netz auf der „rechten Seite“ auswerfen, also die Dinge nicht nur in ihrer Form erleben, sondern in ihrem Ursprung. Gott wartet an der Grenze. Es ist unsere Verantwortung, die Dinge unseres Lebens an diese Grenze zu tragen. Dort brennen sie – und verbrennen nicht. Es gibt kein burnout, kein Ausbrennen. Dort stehen wir sozusagen von Angesicht zu Angesicht: Wir mit unserem Innersten und Gott an der äußersten Grenze zu dieser Welt.

Wer hier nur nach Gesetz, nach Norm, nach Zwang handelt, macht sich kaputt. Nicht nach Gesetz, aus dem Unbewussten, auf der rechten Seite können die Dinge erlöst werden und aufsteigen.

„Selbstreflexion“: Gott steht an der Grenze und spricht zu dir. Gott spricht – du hörst – dein Priester sammelt und weil es ein Netz ist, in dem die „großen Fische“, die Dinge deines Lebens sind, kommt es bis nach oben. Netz bedeutet reschit = Ursprung/Anfang. Es sind hundertdreiundfünfzig große Fische: tof – es ist gut.   


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