In der Überlieferung heißt es, dass der erste Mensch (Adam) vom einen Ende der Welt bis zum anderen schauen konnte. Dann entsteht sein Interesse am Äußeren, an der Form. Das „weltliche Auge“ geht auf und das „geistige Auge“ schließt sich. Das Gespräch mit der Schlange findet statt und der Mensch dehnt sich aus in die Welt.
Heute sind wir nicht mehr am Anfang dieses Weges. Wir sind eher „im Alter“ angekommen; eine Epoche oder ein Abschnitt endet. Das „materielle Auge“ schließt sich langsam wieder.
Im Hebräischen sind die Buchstaben gleichzeitig auch Zahlen. „Put“ hat den Zahlenwert 480 und Cham hat den Zahlenwert 48; diese beiden sind also strukturgleich, sie haben miteinander zu tun. Cham bedeutet Wärme oder Hitze, auch hitzig sein, nach vorne gehen.
In der Geschichte Noachs, nach der Sintflut, wird von den drei Söhnen Noachs erzählt (vgl. „Mehr Mut zum Altern“). Cham betrachtet, als der Vater betrunken vom Wein aus dem Weinberg daliegt, die Blöße des Vaters und erzählt seinen Brüdern davon. Diese nähern sich dem Vater rückwärts und bedecken seine Blöße mit einem Überwurf. Noach segnet sie dafür; Cham aber wird zum Knecht seiner Brüder. Cham, der „Hitzkopf“ ist nicht berechenbar, er ist nicht der Geliebte und daher aggressiv. Hitze macht uns Angst, sie wandelt Form, muss aber letztlich dem Inneren, dem Hebräer (Japhet) dienen.