Anfang unseres Leidens

Veröffentlicht am 5. November 2023 um 15:44

Wir können zwei Verhaltensweisen oder Lebensarten voneinander unterscheiden. Eine Lebensweise halbiert, weil sie etwas weglässt: „Sie reden nur, tun es aber nicht“ (Mt 23, 1 – 12). Es fehlt also etwas. Das führt zum Leiden; Ursprung allen Leids ist die Empfindung, dass etwas fehlt. Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben gespalten, Tun und Reden stimmen nicht überein.

Die andere Lebensform heißt: Alle sind gleich. Wir sind Brüder und Schwestern. Es gibt nur einen Vater, nur einen Ausgangspunkt für alle und jeden. Alles, was lebt enthält seine Inspiration vom Meister; das, was uns im Leben lehrt, kommt von oben. Keiner erhebt sich selbst zum Meister, es gibt keine Unterschiede, denn alles wird von oben inspiriert. Bruder und Schwester, Seele und Körper, Innen und Außen sind gleich.

Das ist die Freiheit des Menschen. In uns lebt der Pharisäer ebenso wie Bruder und Schwester. Wenn der Pharisäer die Oberhand gewinnt, dann wird das Leben zur unerträglichen Last, denn der Körper (mit seiner Kraft der Expansion) ohne Seele wird zur unerträglichen Last. Verschiedene Lasten werden zusammengeschnürt: Wir müssen eine Wärmepumpe haben, wir müssen unseren Blutdruck kontrollieren, wir müssen Vorsorge treffen und wir müssen an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, das „Muss“ nimmt kein Ende. Wir werden erdrückt. Wenn in uns Bruder und Schwester leben, die sich gleichen und der Himmel ist der Lehrer von allem (in uns), dann ist Vollkommenheit. Es herrscht Ruhe und Frieden, es gibt keinen Streit und keine Auseinandersetzung, wir leben in der Ruhe des siebten Tages – es ist Sabbat.    

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