Viel wird in diesen Tagen über das Klima gesprochen und wir bringen das immer in den Zusammenhang mit der Erwärmung der Erde und seinen Folgen: Dürre, Stürme. Wir haben sogar einen Wert festgelegt, ab dem es kritisch für die Menschheit auf Erden wird, ab dem das Klima kippt. Wir verkennen dabei, dass Klima auch etwas Anderes zum Ausdruck bringen könnte. Wir verwenden das Wort auch in Verbindung mit Arbeit, Betrieb, Familie, Gemeinschaft und sprechen dann von Betriebsklima oder dem Klima im Team. Das Wort macht keinen Unterschied zwischen den Gegebenheiten und drückt sich im Wesen immer gleich aus. Klima gilt also nicht nur für das Wetter, es ist nicht nur meteorologisch zu sehen und die Ursachen eines Klimawandels sind mehrschichtig. Klima, ob im Betrieb oder im Team ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Elementen in Harmonie und genau diese Harmonie ist aus den Fugen geraten. Harmonie oder Disharmonie ist ein Zeichen, ein Ausdruck von Ereignissen im Inneren. Harmonie spielt sich auf einer unsichtbaren Ebene ab. Harmonie findet im Inneren des Menschen statt, es wird ihm geschenkt von einem ihm Unbekannten. Eine Überhitzung ist ein Ausbruch aus dieser Harmonie. Es wird extrem, es verlässt das Harmonische, wie wir es als gut empfinden. Wenn nun eine Dürre durch die Hitze eintritt, dann kommt es zu einer Hungersnot und eben diese Hungersnot, die auf die Menschheit zukommt, will uns mitteilen, dass die Harmonie zwischen Mensch und Gott nicht stimmt.
Im Traktat Schabbat 33:2 heißt es auch: „Wegen der Sünde der Gerichtsquälerei, Rechtsverdrehung, Fahrlässigkeit bei Gericht und Vernachlässigung der Tora mehren sich Schwert und Raub, Pest und Dürre brechen herein.“
Die Ursache der Dürre, das was wir als Folge des Klimawandels bezeichnen, benennen, messen und erkennen wollen, liegt in der Beziehung zu Gott. Er ist in diesem Sinne schon von Menschen gemacht, aber darum, weil wir nach unseren Maßstäben und Gesetzen die Welt regieren. Gott zeigt hier dem Menschen sein Fehlverhalten auf. Mit neuen Regulierungen lässt sich das Verhalten des Menschen nicht ändern und das Ziel der Harmonie erreichen. Der Mensch muss einen wahren Wandel vollziehen und zwar hin zu dem, wofür er geschaffen ist.
Auch heißt es in den Sprüchen der Väter (Pirke Avoth 5:8): „so kommt eine Hungersnot durch Unruhen und Dürre; nehmen alle nicht die Challa, so kommt eine Hungersnot der Vernichtung.“
Eine Hungersnot heißt nicht in erster Linie, dass der Mensch nichts mehr zu essen hat, dass die Nahrungsmittel ausgehen. Dies gilt schon auch, aber es will hauptsächlich sagen, dass der Mensch nach dem Wort Gottes hungert, nach Leben mit Gott in Harmonie. Dies kann er nicht mit den Mitteln erreichen, die uns die Technik zur Verfügung stellt. Er muss sich wieder auf das Wort Gottes einlassen, auf das, was es im Inneren bedeutet und dann kommt auch wieder die Harmonie in ihm und mit dieser auch die Harmonie des Klimas.
Man könnte sagen, das, was wir an extremen Wetterkapriolen erleben, ist der Schrei, die Sehnsucht des Menschen und der Erde, aller Lebewesen nach dem Wort Gottes. Gott hat sich in seinem Wort offenbart und ist Fleisch geworden, er ist in aller Kreatur und fühlt sich in ihr verlassen, ausgetrocknet und nur der Mensch, der sich der Sprache, des Wortes bedienen kann, ist in der Lage auf diese Sehnsucht Gottes zu antworten. Nur er als Bild und im Gleichnis Gottes kann die Antwort geben. Das wäre dann ein wahrer Wandel des Menschen, ein Klimawandel, der unausweichlich kommen muss.
„Bevor euer Dorngestrüpp zum Dornbusch heranwächst, noch ganz grün, reißt er es im Sturme hinweg.“ Psalm 58,10
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Kommentare
Danke für diese Darlegungen über den Klima-Wandel. Das ist das, was viele Menschen in ihrem tiefsten Wesen fühlen und deshalb auch wissen könnten. Es wird aber überlagert vom Alltag und der Technikgläubigkeit. Es wird aber die Zeit kommen, wo viele Menschen realisieren, dass wir auf dem falschen Pfad wandeln. Wir müssen das Klima in uns verändern. Ich hoffe, dass viele Menschen dies erkennen und ihre Sinne wandeln.
Herzliche Grüsse