„Euer Herz lasse sich nicht verwirren“, sagt Jesus zu seinen Jüngern. (Joh 14, 1 – 12). Was ist Verwirrung, wann sind wir verwirrt? Verwirrung ist, wenn Himmel und Erde getrennt sind. Die Verbindung ist dann nicht mehr da. Mein Herz ist verwirrt: Ich weiß nicht mehr, wo Gott ist. Ist er hier oder ist er dort? Darum taucht auch Thomas in der Geschichte auf, der Zwilling, der Gespaltene. Wo die Zwei ist, wo Spaltung ist, ist auch Verwirrung: man weiß nicht mehr, wo man den Weg suchen soll – im Himmel oder auf Erden?
Gott schafft uns einen Platz, er gibt uns einen Platz im Leben. Er macht die Schöpfung, er gibt uns einen Körper, hier können wir wohnen – und er ist immer dabei. Er geht jeden Schritt mit uns und er bringt uns auch wieder zurück. Unser Leben hier ist gleichzeitig auch unser Weg zurück und zwar mit Gott. Thomas und Philippus, also das Gespaltene und der Freund des Materiellen sind verwirrt: sie sehen nicht die Verbindung, das ist die Verwirrung des Gespaltenen oder sie sehen nur die eine Seite, nur die materielle Seite. Was Jesus seinen Jüngern sagt, ist: Es ist doch bereits alles da. Hier in der Schöpfung, in euren Körpern habt ihr eure Wohnungen bekommen, eurer Leben hier ist der Weg zurück und Gott ist bei allem dabei. Wir müssen nicht auf das Himmelreich warten – es ist schon da. Wir müssen auch den Weg nicht suchen, er ist uns durch unser Leben, durch die Plätze, an denen wir stehen, bereits gegeben.
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