Jesus hört, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hat. Er verlässt dann Nazaret und geht zurück nach Galiläa. Johannes bedeutet Gnade. Wenn Johannes in Gefangenschaft gerät, dann heißt das, dass der Mensch die Gnade nicht mehr erleben kann. Das ist Nazaret, die starre Form. Diese Gefangenschaft in der starren Form kann ganz unterschiedlich aussehen: Bestimmt von nur einer Idee, gefangen in den immer gleichen Gewohnheiten, einseitig ausgerichtet auf den Beruf oder die Erfüllung von Familienpflichten oder das Erreichen von großen politischen Zielen. Wir sind dann uniform, ohne Trost in einem Leben, das immer fader und grauer wird und sich letztlich in der Trostlosigkeit auflöst.
Jesus zieht sich also nach Galiläa zurück. Galiläa ist zwar auch eine Form, aber die bewegte, die lebendige Form, die Welle. In der bewegten Form haben wir Möglichkeiten. Es gibt nicht nur eine Ausrichtung, es gibt die Alternative, Galiläa lässt Leben zu. Jesus lebt nun in Kafarnaum, das könnte man mit „Dorf des Trostes“ übersetzen. Es liegt im Gebiet von Sebulon und Naftali. Sebulon und Naftali sind Söhne Jakobs. Sebulon ist der sechste Sohn und steht damit für den Körper, das Materielle. Naftali ist der neunte Sohn und die Neun steht immer für die Geburt. Hier ist also beides da: Materie, Form und auch die Möglichkeit des Durchbruchs. Jetzt wird das Volk aufgerufen umzukehren. Alle Aspekte unseres Lebens – das ganze Volk – haben nun die Alternative. Die Gnade könnte durchbrechen.
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