Unsere eigenen Maßstäbe enden am Kreuz

Veröffentlicht am 20. November 2022 um 16:50

Jesus am Kreuz wird verlacht und verspottet von den Anführern des Volkes und von den Soldaten. Die Soldaten sind die Verteidiger dieser Welt, sie reichen Essig – vergorenen Wein, vergleichbar mit dem Sauerteig: das Aufgeblähte, unser Weiterentwickeln. Dieses Aufgeblähte wird ständig weitergereicht – bis zum Tod.

Der Ursprung des Spottes beginnt aber schon früher. Der Spott beginnt dort, wo wir nach unseren eigenen Maßstäben, ohne Gott, etwas auf den Weg bringen. Unsere materiellen Wege gehen alle zu Ende, sie reichen bis zum Kreuz, bis zur 400. Das Kreuz, das Taw mit dem Wert 400 ist das letzte Zeichen des hebräischen Alphabets. Dort enden unsere eigenmächtigen Wege, unsere eigenen Maßstäbe. 

Gott ist in allem. Wenn wir alles auf den Weg bringen – also unsere Karrieren verfolgen, aus der Bibel eine Bibliothek machen, die Tiere zu Nutztieren machen, unsere Statistiken für die ganze Wahrheit halten usw.  – dann nehmen wir am Anfang etwas Heiliges auf, entwickeln es weiter und bringen es schließlich ans Kreuz. Vor dem Kreuz stellen wir dann fest: Es ist kein Gott mehr zu erkennen. Und wir spotten: Du nennst dich König und hängst jetzt doch am Kreuz. Wir haben es doch schon immer gewusst, wir sind es, die alles selber machen. Jetzt haben wir dich festgenagelt, an unsere Maßstäbe genagelt. Gott lässt das zu, er geht einfach mit und lässt sich verspotten.

Umkehr gibt es immer, auch noch im letzten Moment, wenn ich feststelle: das hier ist doch nicht alles, es gibt ein anderes Reich. Im selben Moment ist Heiligkeit, Wandel: Du bist schon im anderen Reich, in Freude, in Wärme.

(Gedanken zum Christkönigssonntag)


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