Vom Garten Eden

Die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20, 1 – 16) ist wie ein Schöpfungsbericht. Der Herr des Weinbergs (der Schöpfer von Himmel und Erde) ruft die Menschen zu bestimmten Zeitpunkten ihres Lebens und gibt ihnen Arbeit. Die Geschichte lässt sich in sechs Abschnitte teilen, die Stunden, an denen der Herr die Menschen ruft (1 -3 -6 -9 – 11) und die letzte Stunde (12), in der es den Lohn gibt. Diese sechs Abschnitte erinnern an die sechs Schöpfungstage, am Ende ist der Mensch geschaffen. Er ist fertig, vollkommen und wird in den Garten Eden gesetzt.

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Morgenrot

Jesus ist allein auf dem Berg und betet (Mt 14, 22 – 23). Seine Jünger hat er im Boot vorausgeschickt an das andere Ufer. So sind sie auf dem Weg in ihrem Gefährt, von einer Welt in die andere. Dabei sind sie umgeben vom Wasser, von der Zeit, von der Vielfältigkeit dieser Welt, in der man immer nur das sehen kann, was direkt vor einem ist. Es fehlt die Helligkeit, der Durchblick in dieser Wasserwelt, in der wir leben.

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Klima - Wandel

Viel wird in diesen Tagen über das Klima gesprochen und wir bringen das immer in den Zusammenhang mit der Erwärmung der Erde und seinen Folgen: Dürre, Stürme. Wir haben sogar einen Wert festgelegt, ab dem es kritisch für die Menschheit auf Erden wird, ab dem das Klima kippt. Wir verkennen dabei, dass Klima auch etwas Anderes zum Ausdruck bringen könnte. Wir verwenden das Wort auch in Verbindung mit Arbeit, Betrieb, Familie, Gemeinschaft und sprechen dann von Betriebsklima oder dem Klima im Team. Das Wort macht keinen Unterschied zwischen den Gegebenheiten und drückt sich im Wesen immer gleich aus. Klima gilt also nicht nur für das Wetter, es ist nicht nur meteorologisch zu sehen und die Ursachen eines Klimawandels sind mehrschichtig. Klima, ob im Betrieb oder im Team ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Elementen in Harmonie und genau diese Harmonie ist aus den Fugen geraten. Harmonie oder Disharmonie ist ein Zeichen, ein Ausdruck von Ereignissen im Inneren. Harmonie spielt sich auf einer unsichtbaren Ebene ab. Harmonie findet im Inneren des Menschen statt, es wird ihm geschenkt von einem ihm Unbekannten. Eine Überhitzung ist ein Ausbruch aus dieser Harmonie. Es wird extrem, es verlässt das Harmonische, wie wir es als gut empfinden. Wenn nun eine Dürre durch die Hitze eintritt, dann kommt es zu einer Hungersnot und eben diese Hungersnot, die auf die Menschheit zukommt, will uns mitteilen, dass die Harmonie zwischen Mensch und Gott nicht stimmt.

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Schau doch

Jesus spricht zu seinen Aposteln (Mt 10, 26 – 33). Er spricht zu den 12 Jüngern, man könnte auch sagen, er spricht zu den 12 Monaten, zu der Zeit. Die Zwölf ist der Ausdruck für die Zeit. Zeit hat einen Anfang und ein Ende. Der Körper hat einen Anfang und ein Ende – dazwischen ist Zeit. Jesus spricht zur ganzen Welt, für die ganze Welt, für alles, was einen Anfang und ein Ende hat.

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Ernte

Jesus schickt seine Jünger zu den müden und erschöpften Schafen Israels (Mt 9, 36 – 10,8). Die Schafe – der Anteil im Menschen, der das Innere verkörpert, das Geheimnisvolle, das, was wir schon vor unserer Geburt waren. Israel steht den anderen Völkern gegenüber. Es ist sozusagen das Schaf unter den Völkern. Jakob wird zu Israel, nachdem er seinen nächtlichen Kampf gewonnen hat. Israel: Recht sein vor Gott. 

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Der eine Sohn

Gott gibt seinen einzigen Sohn hin, heißt es (Joh 3, 16 – 18). Der einzige Sohn, das bedeutet: Er ist eins, eines Wesens mit dem Vater – Gott gibt sein ganzes Wesen hin für diese Welt. Jeschua kommt, der Retter kommt. Das Hören kommt in die Welt. Auf Gott sollen wir hören, wir können nichts tun ohne ihn.

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Erweckt und gewandelt

Jesus spricht zu seinen Jüngern von Vollmacht (Mt. 28, 16 – 20). Vollmacht, das ist die ganze Fülle – etwas ist voll da. Ganz präsent in Form und Inhalt, in der Erscheinung und im Wesen. Ein Jünger ist einer, der erweckt, aufgeweckt ist – das Innere ist erwacht. Die Völker, die von den Jüngern getauft und belehrt werden sollen, sind nicht Völker in einem geographischen Sinne. Wir können uns eher Gebiete oder Welten in uns selbst vorstellen: Gefühlswelten, Gedankenwelten, Ambitionen… Diese Völker sollen erweckt und umgewandelt werden. Wachgeküsst, wie im Märchen und umgewandelt in dem Sinne, dass das stete Werden, die Entwicklung nicht abgeschafft, aber doch kleingehalten wird. Die Völker werden erweckt und verwandelt, das meint, sie werden in den Dienst gestellt, auf die Einheit hin ausgerichtet. Der Entwicklung wird gesagt („lehrt sie“), was für einen Sinn sie hat. Tiefer in den Sinn von allem einsteigen und dabei gleichzeitig leichter werden und aufsteigen – Himmelfahrt.

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Unsere Wohnung hier

„Euer Herz lasse sich nicht verwirren“, sagt Jesus zu seinen Jüngern. (Joh 14, 1 – 12). Was ist Verwirrung, wann sind wir verwirrt? Verwirrung ist, wenn Himmel und Erde getrennt sind. Die Verbindung ist dann nicht mehr da. Mein Herz ist verwirrt: Ich weiß nicht mehr, wo Gott ist. Ist er hier oder ist er dort? Darum taucht auch Thomas in der Geschichte auf, der Zwilling, der Gespaltene. Wo die Zwei ist, wo Spaltung ist, ist auch Verwirrung: man weiß nicht mehr, wo man den Weg suchen soll – im Himmel oder auf Erden?

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Die Tür zum Leben

Die Tür (Daleth), der vierte Buchstabe im hebräischen Alphabet, hat den Zahlenwert 434. Der erste Schöpfungsbericht hat genau 434 Worte. Im ersten Schöpfungsbericht wird Materielles geschaffen, die Pflanzen, die Tiere, ganz zum Schluss der Mensch. Wer durch die Tür geht, geht durch den ersten Schöpfungsbericht. Wer geboren wird und Mensch wird, ist ein Schaf Gottes. Schaf, Widder – das erste Tierkreiszeichen, das Heiligste, das Lamm Gottes, hat das Wesentliche in sich. Diese Schafe hören Gottes Stimme (Joh 10, 1 – 10). Durch die Schöpfung des Menschen in seinem Leib besteht die Möglichkeit, das Sein zu erfahren: Zeit und Ewigkeit oder wie es bei Johannes heißt, das Leben in Fülle. Wir sind durch die Pforte der Schöpfung gegangen und können nun die Weiden unseres Lebens finden. Der Türhüter schickt uns, was wir zum Leben brauchen.

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Alles strebt zur Einheit

Jesus zieht auf einem Esel nach Jerusalem ein (Mt 21, 1 – 11). Jerusalem, das bedeutet Vollkommenheit: Geist und Tun sind zusammengekommen. Das Leben ist in Fülle da. Inspiration, das Handeln ist fließend. Der Esel ist in einem Dorf (kaf). Kaf ist im hebräischen Alphabet die handelnde Hand: Jetzt beginnt also unser Handeln. Unser Handeln soll so sein, dass Gott der Initiator ist, er ist sozusagen der Reiter, der unser Handeln bestimmt. Der Esel hat den Zahlenwert 248. Das entspricht den 248 Geboten in der jüdischen Tradition. Unser Handeln, so könnte man folgern, soll so sein, wie Gott geboten hat zu handeln. Dann ist der Esel folgsam und nicht bockig.

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Blick nach oben

Wenn der Blick nach oben geht, dann gibt es Auferstehung für Lazarus (Joh 11). Wer oder was ist Lazarus? Nicht nur der Mensch in der Geschichte im Johannesevangelium, sondern alles, was Form ist. Im Namen Lazarus steckt „zar“, das ist Form, was auch Enge bedeutet. Angst ist eine Form, Gesellschaft ist eine Form, alles, was geschaffen ist, ist Form. All das schreit nach Auferstehung, nach Leichter werden.

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Wendepunkt

Jesus macht Rast am Jakobsbrunnen. Der steht auf dem Grundstück, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hat. Josef, das ist der Sohn, der nach Ägypten verkauft wurde, in die Gefangenschaft. Der Brunnen auf diesem Grundstück schöpft aus der Quelle des Werdens, er steht auf dem Grund des Materiellen.

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